Don DeLillo

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Don DeLillo, geboren am 20. 11. 1936 als Sohn italienischer Einwanderer in New York. Er wuchs in der Bronx auf und studierte dort 1954–1958 an der Fordham University Theologie und Philosophie. Anschließend arbeitete er bis 1964 als Werbetexter bei Ogilvy & Mather. Seit seinem zweiten Roman “End Zone” lebt DeLillo als freier Schriftsteller mit seiner Frau Barbara Bennett im New Yorker Vorort Westchester.

*  20. November 1936

von Hartmut Kasper

Essay

Don DeLillo debütierte nach einigen Kurzgeschichten als 35jähriger mit dem Roman “Americana” (1971). Dieses Werk war für ihn “eine persönliche Unabhängigkeitserklärung, ein Ausdruck meiner Absicht, die gesamte Bildbreite zu nutzen, die ganze Kultur. Amerika war und ist der Traum des Immigranten, und als Sohn zweier Immigranten lockte mich dieselbe Ahnung unendlicher Möglichkeiten, die meine Großeltern und meine Eltern angezogen hatten.”

DeLillo sichtet mittels seiner Figuren den Traum oder Alptraum, den die US-Amerikaner von sich selbst träumen, ihre kollektiven Mythen, Ängste und Wahnvorstellungen. Obwohl sich DeLillo nicht mit seinen Protagonisten identifiziert, hat ihn “The New York Review of Books” in Anbetracht seiner literarischen Erkundungen einmal als “obersten Schamanen der paranoiden Schule der amerikanischen Belletristik” bezeichnet. DeLillos Figuren sind auf der Suche; sie verlassen ihre angestammten Wohnsitze, ihre Denk- und Lebensgewohnheiten, um verschüttete ...